31.08.2021 - Klavier-Trio
Christina Auer, Flöte - Elke Hager, Violoncello - Enrico Pompili, Klavier
Johann Christoph Friedrich Bach (1732-1795)
Sonata in D-Dur per Piano-Forte concertato, Flauto e Violoncello
Allegro con spirito
Andante
Rondò-Scherzo
Sofia Gubaidulina (*1931)
Klänge des Waldes für Flöte und Klavier
Carl Maria von Weber (1786-1826)
Trio in g-moll Opus 63 für Klavier, Flöte und Violoncello
Allegro moderato
Scherzo. Allegro vivace
Schäfers Klage. Andante espressivo
Finale. Allegro
Pause
Giacinto Scelsi (1905-1988)
Due movimenti dalla Suite n. 8 “Bot-Ba” per pianoforte
Sergei Rachmaninov (1873-1943)
Vocalise per violoncello e pianoforte
Bohuslav Martinu (1890-1959)
Trio for Flute, Cello and Piano
Poco Allegretto
Adagio
Andante. Allegretto scherzando
Kontraste finden sich im Programm einige. Die Stücke haben wir so gewählt, dass möglichst viele gegensätzliche Musikstile aufeinandertreffen. Die Zuhörer werden somit gefordert, dürfen sich jedoch auch auf ein abwechslungsreiches Programm aus seltenen Perlen der Kammermusik sowie bekannten Werken freuen.
Den Auftakt macht Johann Christoph Friedrich Bach mit einer Tonsprache, deren vitale Spielfreude und deren still-verhaltenes Sentiment jeden berührt und erfüllt, der sich dieser Musik bereitwillig öffnet. Im Kontrast dazu stehen “Die Klänge des Waldes” (1978) der russischen Komponistin Sofia Gubaidulina, eine Mischung aus Ton und Stimmungsmalerei, Stille inklusive. Mit Webers Klaviertrio Op. 63 (1818-1819) stehen wir an der Schwelle zwischen Klassik und Romantik. Durch schwere Krankheit bedingt musste Weber seine Arbeiten am Freischütz unterbrechen. Er blieb jedoch nicht untätig und schuf sein einziges Klaviertrio. In Zitaten wie z.B. aus Caspars Trinklied hört man dem Trio deutlich seine Nähe zum „Freischütz“ an. Den zweiten Teil eröffnet Giacinto Scelsi (1905-1988), eine einzigartige Persönlichkeit der Musikszene des 20. Jahrhunderts. Zu seinen Lebzeiten fast unbekannt, gilt er heute als unverzichtbare Figur. Die Suite Nr. 8 für Klavier mit dem Titel „Bot-Ba“ stammt aus dem Jahr 1952, eine Beschwörung Tibets mit seinen Klöstern, seinen hohen Bergen, seinen Gebeten und rituellen Tänzen. Rachmaninows Vocalise cis-Moll op.34 Nr.14 wurde in der Fassung für hohe Singstimme und Klavier am 21.09.1915 in Moskau uraufgeführt. Ihren Erfolg verdankt sie aber auch den unzähligen (!) Transkriptionen. Einer Vokalise genügen die Vokale, um mit ihnen zu transportieren, was an Emotion rüberkommen soll. Nachdem das Violoncello der menschlichen Stimme am nächsten kommt, ist es ein ideales Instrument, um damit diese wunderbare Vocalise zu "singen". Das Trio für Flöte, Violoncello und Klavier vollbrachte Martinu zwischen dem 26. und 31. Juli innerhalb von nur fünf Tagen das von René le Roy in Auftrag gegeben wurde, als eine erfrischend überschäumende Beteuerung seiner tschechischen Wurzeln. Nach der Erstaufführung im Februar 1945 beschrieb es Virgil Thomson als „ein Juwel von herrlichem Klang und freudigem Gefühl“.
Comments